Aussprache mit WIFO-Chef Prof. Felbermayr am 7.6.2024

Mit Prof. Felbermayr wurden die standortpolitischen Probleme Österreichs ausführlichst diskutiert, wobei Übereinstimmung bestand, dass wir in den letzten Jahren an der Wettbewerbsfähigkeit verloren haben und im internationalen Ranking vom 16. auf den 24. Platz zurückgefallen sind. An Einzelheiten hielt Prof. Felbermayr fest, dass uns seit 2010 die Stabilitätsdividende verloren gegangen ist, nominelle und reale Löhne der Eurozone davongewachsen sind, die demografische Dividende sich ins Gegenteil verkehrt hat und es auch keine Globalisierungsdividende mehr gibt. Abgemildert wurde der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit nur durch die Euro-Abwertung gegenüber dem Dollar.

Negativ wirken sich derzeit vor allem die hohen Arbeitskosten (Lohn-Stückkosten und Lohnnebenkosten) aus, ferner die teure Energie, die überbordende Bürokratie, die dritthöchste Steuer- und Abgabenquote in der EU, sowie der Mangel an Arbeitskräften. Die Herausforderungen für die nächste Legislaturperiode ab Herbst sind daher gewaltig, um ein Absinken des Wohlstandes zu verhindern.